Sindbad in der Werft: Aufbruch zu neuen Horizonten

Das geplante Vorweihnachtssegeln Mitte Dezember konnte unglücklicherweise nicht stattfinden, da der Hafen zugefroren war. Stattdessen nutzen wir die Zeit, um die Masten und das stehende Rigg zu vermessen. Das Rigg ist bereits 40 Jahre alt und es ist an der Zeit dieses zu erneuern. Nun ist das Material bestellt und im nächsten Winter kann das neue Rigg installiert werden.

Testfahrt im Museumshafen zu Lübeck

Als die wärmenden Sonnenstrahlen das Eis schmelzen ließen, war eine winterliche Testfahrt im Hafen dennoch möglich. Der Perkins startete ruhig und lief rund. Nichtsdestotrotz enwickelte sich noch immer Dampf vom Zylinderkopf, sobald der Motor warm war. Aufgrund der stabilen Kühlwassertemperatur und des geringen Kühlwasserverlusts sollte das in nächster Zeit kein Problem darstellen. Langfristig werde ich mir das genauer anschauen und den Motor ein weiteres Mal überholen müssen.

Hierfür und auch aufgrund der anstehenden regelmäßigen Arbeiten plante ich die nächste Werftzeit für Sindbad in diesem Frühjahr zu starten. Die letzte mit dem großen Refit war bereits vor drei Jahren. Neben einigen Verbesserungen, wie der Installation des neuen NAVTEX-Empfängers und einer Deckendämmung und neuen Lautsprechern im Salon, müssen die Heizung und der Motor überholt werden. Darüber hinaus ist es geplant nun auch das Cockpit vollständig zu bauen und auch die Zierleisten an den Aufbauten anzupassen und zu installieren, sowie selbstverständlich dem gesamten Boot einen neuen Anstrich zu verpassen.

Überführung in die Werft

Im März war dann die Zeit gekommen, um Sindbad nach Rødby zu überführen. Im Genuss der abendlichen Atmosphäre auf der Trave mit einer sanften Brise segelte ich trotz der geringen Geschwindigkeit von etwa einem Knoten die gesamte Strecke nach Travemünde. Nachdem ich angekommen war, stieg René zu und wir verbrachten die Nacht in bester Gesellschaft längseits der Safier.

Am nächsten Tag machte es uns eine leicht Südwestbrise möglich, auf einem Vorwindkurs Rødbyhavn bei Einbruch der Nacht zu erreichen. Mit Funkunterstützung durch die guard vessel fanden wir einen Weg durch die volle Arbeitszone im Fehmarnbelt, bis wir schlussendlich im Hafen ankamen und die Ruhe der Nacht mit einem Anlegemanöver unter Segeln wahren konnten. Am Morgen nach der Ankunft war der Hafenkran bereit und Sindbad wurde sicher an Land gekrant. Glücklicherweise war das Unterwasserschiff sehr sauber und frei von Bewuchs. Über diesen Anblick nach drei Jahren im Wasser war ich wahrlich glücklich. Es fühlte sich gut an, wieder in der Gesellschaft der Bådeværft zu sein, auch wenn ich mich schon sehr darauf freue, Sindbad wieder im Wasser zu sehen und Kurs auf neue Horizonte zu setzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert