Mein Name ist Leo. Ich wurde 2003 in Hamburg geboren. Verwurzelt im Norden Deutschlands lebe ich heute in Lübeck – und seit meinem zehnten Lebensjahr an Bord.
Nun, mehr als zehn Jahre später, möchte ich mir meinen Lebenstraum erfüllen. Die Leinen loswerfen, den Heimathafen verlassen. In den kommenden Jahren will ich die Welt und ihre Ozeane bereisen. Ich möchte interessante Menschen treffen und bedeutsame Verbindungen knüpfen. Ich bin bereit, in See zu stechen – mit Proviant, Ersatzteilen und Träumen von fernen Kulturen und unberührter Natur an Bord.
Das Abenteuer wartet …

Sindbad und ich
Zum ersten Mal segelte ich 2011. An Bord von Sindbad fuhren meine Familie und ich hinaus in die Lübecker Bucht. In den folgenden Jahren segelten wir in die Dänische Südsee und entlang der gesamten Küste Mecklenburg-Vorpommerns.
2013 kauften meine Eltern ein zweites Boot: ein Fischereifahrzeug von 1958 mit moderner Segeltakelung. In nur sechs Monaten bauten wir das Innere des Schiffs zu einem gemütlichen Familienheim um. Ab Januar 2014 lebten wir dauerhaft an Bord der Krista Rud. Wann immer wir die Gelegenheit hatten, unternahmen wir wunderbare Törns mit Krista – zu vielen dänischen Küsten und Buchten, nach Schweden, nach Bornholm … Meine Segelkenntnisse wuchsen durch all diese Erfahrungen enorm. Doch Sindbad wurde immer seltener bewegt – und der Zustand der Segelyacht litt darunter.

Aber nicht für lange! 2019, kurz nach meinem 16. Geburtstag, erwarb ich den notwendigen Führerschein für Sportboote in Binnen- und Küstengewässern. Gleich am Tag nach meinem Geburtstag hielt ich ihn in den Händen und nur wenige Wochen später bestand ich auch das SRC (Short Range Certificate). Welch ein Geschenk an Freiheit!
In den darauffolgenden Jahren wurde Sindbad zu meinem Zuhause. Stück für Stück steckte ich Liebe und Arbeit in die alte Dame, um sie wieder in Form zu bringen. Ich segelte mit ihr über die Ostsee. Sie brachte mir viel Arbeit – aber auch unzählige, unvergessliche Erlebnisse. Dieses Boot zu pflegen, wurde zum Mittelpunkt meines Lebens. Neben Schule, Nebenjobs und Freunden verbrachte ich jede freie Minute mit Arbeit an oder mit Törns auf Sindbad.

Vorbereitung auf die Weltumsegelung
Die sorgfältige Vorbereitung des Schiffs dauerte mehrere Jahre. Mit viel Hilfe und Ratschlägen von Freunden und Unterstützern konnte ich den Großteil der Arbeiten selbst erledigen. Dabei habe ich unglaublich viel gelernt.
Doch die Vorbereitungen verschlangen nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Über 60.000 € habe ich bislang aus meinen Ersparnissen in Reparaturen, Ausrüstung, Sicherheitsmaterial und Ersatzteile investiert.

Um das möglich zu machen, begann ich schon mit 12 Jahren zu arbeiten. Während meiner gesamten Schulzeit (und auch danach) hatte ich mehrere Jobs und lebte sehr einfach. Jetzt ist es an der Zeit, die Früchte dieser Mühen zu ernten …
Aber ein Boot ist ein ständiges Projekt – und immer wieder entstehen neue Ausgaben. In manchen Monaten sind es einige Hundert Euro, in anderen noch sehr viel mehr. Doch für mich sind diese Ausgaben keine Investitionen in ein Boot als „Ding“, sondern in die Erfahrungen und Erinnerungen, die mir dadurch ermöglicht werden. Und diese wunderbaren Erinnerungen häufen sich weiter an …
Meine Qualifikationen
Mit Zehntausenden von gesegelten Seemeilen auf über hundert verschiedenen Schiffen habe ich eine breite und tief verwurzelte maritime Ausbildung genossen – von Großseglern bis zu modernen Yachten, von Schleppern über Binnenschiffe, Dampfschiffe, Jollen, Traditionssegler, Containerschiffe und viele mehr.

Ich habe in allen Bereichen an Bord gelernt und gearbeitet: Schiffsführung, Navigation (klassisch und elektronisch), Maschinentechnik, manuelle Arbeiten und Pflichten. Neben Reisen mit erweiterter Crew habe ich auch zahlreiche Einhandtörns erfolgreich absolviert.
Ob in geschützten Küstengewässern oder auf dem offenen Ozean – ich verbinde praktisches seemännisches Können mit fundierten Qualifikationen (SBF See & Binnen, SRC, Basic Safety, Security Related Training, u. a.). Mein Ziel ist es, Mannschaft und Schiff sicher und kompetent zu führen – und dabei mit einer ansteckenden Freude dafür zu sorgen, dass die Reise selbst genauso erfüllend ist wie das Ziel.