Countdown zur Weltumrundung: Ausrüstungs- und Arbeitspläne im Fokus

Das Abenteuer der Weltumsegelung rückt näher, und die letzten Vorbereitungen stehen an. Bevor es diesen Sommer auf die offene See geht, werfen wir einen Blick auf die spannenden Pläne und notwendige Ausrüstung, die noch umzusetzen sind. Von technischen Upgrades bis hin zu essenziellen Arbeiten an Bord – hier sind die letzten Meilensteine, die uns in der Vorbereitung auf diese langjährig geplante Reise erwarten. Begleitet mich bei diesen letzten Meilensteinen und taucht ein in die Vorfreude auf das große Segelabenteuer.

Rigg

Ausrüstung:

  • Großmast, inklusive Beschlägen
  • Besanmast, inklusive Beschlägen
  • Bugspriet, inklusive Beschlägen
  • Großbaum, inklusive Beschlägen
  • Besanbaum, inklusive Beschlägen
  • stehendes Gut:
    Großmast: 3 Vorstagen, Klüverstag, Genickstag, 2 Backstagen (inkl. isolierter Staglänge für Kurzwellenantenne), 6 Wanten;
    Besanmast: 8 Wanten
  • laufendes Gut (dreikardeeliges Spleitex):
    Großmast: 5 Fallen (inkl. Arbeitsfall), Baumdirk
    Besanmast: 2 Fallen (inkl. Arbeitsfall), Baumdirk, verlängertes Genickstag
  • Windgenerator
  • X-Band-Radar
  • 2 Decksstrahler
  • Ankerlicht, Dreifarbenlaterne, Seitenlichter und Topplicht
  • VHF-Antenne
  • Maststufen
  • 3 manuelle Winchen am Großmast
  • diverse Klampen, Blöcke und Schäkel
  • Segel (Tuchwerkstatt Greifswald, 2024):
    Leichtwindklüver, 25m², Fastnet-Tuch, 308g
    Arbeitsfock, 18m², Hydranet-Tuch, 380g
    Starkwindfock, 14m², Hydranet-Tuch, 350g
    Sturmfock (kleines Stag), 9m², Fastnet-Tuch, 390g
    Großsegel (zwei Reffreihen), 17.50m², Hydranet-Tuch, 380g
    Besansegel, 6.6m², Hydranet-Tuch, 380g
  • Schoten (dreikardeeliges Spleitex)
  • Schotwinchen im Cockpit (2x selbstholende Zweigangwinchen Andersen, 2x kleine Eingangwinchen)
  • 2 Spinakkerbäume

ausstehende Arbeiten:

  • Großmast bauen und konservieren
  • Besanmast bauen und konservieren
  • Großbaum bauen und konservieren
  • Wanten anfertigen
  • Lampenkasten erneuern
  • Windgenerator-Halterung entwerfen und installieren
  • Radar-Halterung entwerfen und installieren
  • Kabel in die Masten verlegen
  • Masten stellen

Maschine

Ausrüstung:

  • Perkins 4.108M, Vierzylinder 50PS mit Zweikreislaufkühlung und Hürth-Getriebe
  • Starterbatterie, Bleisäure 70Ah
  • Öltemperatur, -druck, Kühlwassertemperatur und Drehzahlindikatoren
  • Lichtmaschine und B2B-Ladegerät
    Ersatzteile:
  • je 10 Diesel- und Ölfilter
  • Impeller
  • Anlasser
  • Kraftstoffpumpe
  • Wasserpumpe
  • kompletter Dichtsatz
  • Kraftstoffleitungen
  • Einspritzdüsen

anstehende Arbeiten:

  • Block und Zylinderkopf plan fräsen
  • Zylinderkopf abdrücken
  • Montieren des Zylinderkopfes
  • Wechseln diverser Dichtungen
  • Überholen der kraftstoffführenden Leitungen
  • Wechseln der Lichtmaschine
  • Öl- und Filterwechsel
  • Einspritzdüsen einstellen
  • Lackieren der Maschine
  • Anlasser überholen

Navigation

Ausrüstung:

  • diverse Magnetkompanten
  • Sextant, Jahrbuch und Selected Stars
  • MFD Raymarine Axiom 7
  • Quantum Radar
  • AIS Sender+Empfänger
  • passiver Radarreflektor
  • VHF mit DSC und Tochtergerät, Raymarine
  • VHF ohne DSC, SAILOR
  • Kurzwellenempfänger, SAILOR
  • NAVTEX Empfänger
  • Impellerlogge
  • Echolot mit Alarmfunktion
  • Autopilot, Raymarine
  • Windsteueranlage, Aries
  • Fernglas, Steiner
  • Ipad als Tochtergerät des MFD und zur Routenplanung
  • elektronische Seekarten, Navionics
  • Papierseekarten, div. Übersegler, Admiralty
  • Kartenbesteck, Bleistifte, Radiergummi
  • Taschenrechner

anstehende Arbeiten:

  • NAVTEX-Antenne installieren
  • VHF updaten, Tochtergerät verbinden
  • Logge reparieren
  • Radar installieren

Sicherheit

Ausrüstung:

  • Rettungsinsel
  • EPIRB
  • UKW-Handfunkgerät
  • pyrotechnische Rettungsmittel
  • medizinische Bordapotheke
  • Regenwassersammelvorrichtung
  • Angelausrüstung
  • Tagessignalspiegel
  • Bilgepumpe (manuell/elektrisch)
  • Treibanker
  • Satellitenkommunikation, inkl. diverser GNSS
  • CO2-Feuerlöscher
  • ABC-Pulver-Feuerlöscher
  • ABF-Schaum-Feuerlöscher
  • Kohlenmonoxidwarner
  • Gaswarner
  • Rauchmelder
  • Rettungswesten
  • Sicherheitsgurt
  • Catch and Lift Rettungssystem

anstehende Arbeiten:

  • Geräte erwerben, Batterien überprüfen, funktechnische Rettungsmittel programmieren
  • Ersatzteile erwerben

Leben an Bord

Ausrüstung:

  • Bibliothek
  • Polster
  • Backofen mit Herd
  • Kühlschrank
  • Stereoanlage

anstehende Arbeiten:

  • neuen Backofen erwerben
  • Polster erneuern

Elektrik

Ausrüstung:

  • 7,2kWh LiFePo4 Verbraucherbatterien mit BMS
  • Starterbatterie
  • B2B-Ladegerät
  • Mastervolt 60A Ladegerät
  • Windgenerator mit Laderegler
  • zwei PV-Systeme mit eigenen Ladereglern
  • Wechselrichter 2000W
  • Bordnetz: 5V, 12V, 230V
  • verzinnte Kabel, 2,5mm^2, Starkstromkabel 50mm^2

anstehende Arbeiten:

  • Windgenerator installieren
  • Mastkabel erneuern

Aussicht

Voller Tatendrang kann ich es kaum erwarten, die Weltmeere zu erobern. Doch bevor wir ablegen, gibt es noch einige wichtige Etappen zu bewältigen. Du kannst Teil dieser Reise werden, sei es durch tatkräftige Unterstützung in der Werft oder von zu Hause aus. Jeder Beitrag, sei er groß oder klein, bringt uns näher an die Erfüllung dieses Traums. Wenn auch du ein Teil dieses Abenteuers sein möchtest, lade ich dich herzlich ein, dich einzubringen. Gemeinsam setzen wir die Segel für eine nachhaltige und unvergessliche Reise!

Sindbad in der Werft: Aufbruch zu neuen Horizonten

Das geplante Vorweihnachtssegeln Mitte Dezember konnte unglücklicherweise nicht stattfinden, da der Hafen zugefroren war. Stattdessen nutzen wir die Zeit, um die Masten und das stehende Rigg zu vermessen. Das Rigg ist bereits 40 Jahre alt und es ist an der Zeit dieses zu erneuern. Nun ist das Material bestellt und im nächsten Winter kann das neue Rigg installiert werden.

Testfahrt im Museumshafen zu Lübeck

Als die wärmenden Sonnenstrahlen das Eis schmelzen ließen, war eine winterliche Testfahrt im Hafen dennoch möglich. Der Perkins startete ruhig und lief rund. Nichtsdestotrotz enwickelte sich noch immer Dampf vom Zylinderkopf, sobald der Motor warm war. Aufgrund der stabilen Kühlwassertemperatur und des geringen Kühlwasserverlusts sollte das in nächster Zeit kein Problem darstellen. Langfristig werde ich mir das genauer anschauen und den Motor ein weiteres Mal überholen müssen.

Hierfür und auch aufgrund der anstehenden regelmäßigen Arbeiten plante ich die nächste Werftzeit für Sindbad in diesem Frühjahr zu starten. Die letzte mit dem großen Refit war bereits vor drei Jahren. Neben einigen Verbesserungen, wie der Installation des neuen NAVTEX-Empfängers und einer Deckendämmung und neuen Lautsprechern im Salon, müssen die Heizung und der Motor überholt werden. Darüber hinaus ist es geplant nun auch das Cockpit vollständig zu bauen und auch die Zierleisten an den Aufbauten anzupassen und zu installieren, sowie selbstverständlich dem gesamten Boot einen neuen Anstrich zu verpassen.

Überführung in die Werft

Im März war dann die Zeit gekommen, um Sindbad nach Rødby zu überführen. Im Genuss der abendlichen Atmosphäre auf der Trave mit einer sanften Brise segelte ich trotz der geringen Geschwindigkeit von etwa einem Knoten die gesamte Strecke nach Travemünde. Nachdem ich angekommen war, stieg René zu und wir verbrachten die Nacht in bester Gesellschaft längseits der Safier.

Am nächsten Tag machte es uns eine leicht Südwestbrise möglich, auf einem Vorwindkurs Rødbyhavn bei Einbruch der Nacht zu erreichen. Mit Funkunterstützung durch die guard vessel fanden wir einen Weg durch die volle Arbeitszone im Fehmarnbelt, bis wir schlussendlich im Hafen ankamen und die Ruhe der Nacht mit einem Anlegemanöver unter Segeln wahren konnten. Am Morgen nach der Ankunft war der Hafenkran bereit und Sindbad wurde sicher an Land gekrant. Glücklicherweise war das Unterwasserschiff sehr sauber und frei von Bewuchs. Über diesen Anblick nach drei Jahren im Wasser war ich wahrlich glücklich. Es fühlte sich gut an, wieder in der Gesellschaft der Bådeværft zu sein, auch wenn ich mich schon sehr darauf freue, Sindbad wieder im Wasser zu sehen und Kurs auf neue Horizonte zu setzen.

Abenteuerliches Ringen mit Flaute und ein herzlicher Empfang in Visby

Ahoi! Begleitet uns auf unserer aufregenden Reise, während wir gegen widrige Bedingungen ankämpfen und schließlich die zauberhafte Insel Fåno erreichen. Von Flaute und vergeblichen Versuchen, Visby zu erreichen, bis hin zu turbulenten Ankererlebnissen – lasst uns gemeinsam die Höhen und Tiefen unserer Reise erkunden!

Nachdem uns die Flaute vor Øland daran hinderte, den Hafen anzulaufen, nähern wir uns langsam Visby. Doch am Abend verschwand der Wind vollständig, und wir versuchten verzweifelt, Sindbad mit verschiedenen Methoden – darunter das schwimmende Ziehen des Bootes – in den Hafen zu bringen. Glücklicherweise wurden wir schließlich von freundlichen dänischen Seglern auf ihrem Trimaran geschleppt und erhielten einen herzlichen Empfang in Visby. Dort nutzten wir die Gelegenheit für einen Landgang und erkundeten das wunderschöne Steilufer, während wir die atemberaubende Aussicht genossen.

Ein oder zwei Tage später setzen wir die Segel in Richtung der Insel Fåno. Beim Anlanden schwammen wir ans Ufer und während wir in der Nacht an Bord schliefen, änderte sich plötzlich der Wind und nahm an Stärke zu. Dadurch gerieten wir auf Legerwall, und unser Anker begann auf dem steinigen Grund zu rutschen. Das Geräusch weckte mich noch bevor der Ankeralarm losging. Mit über 60 Metern Kette gelang es uns schließlich, in der Nähe der Küste festen Grund zu fassen und eine sichere Nacht zu verbringen. Obwohl an Schlaf nicht mehr zu denken war.

Begleitet uns weiter auf unserer spannenden Reise, während wir mit den Herausforderungen des Meeres kämpfen und unvergessliche Momente erleben. Wir freuen uns darauf, euch bald von neuen Abenteuern zu berichten!

One full week of sailing and reaching Gotland without engine

Entering Sweden

Faster than estimated we reach the border between Sweden and Germany. It feels good to set up the guestcountry flag and we are looking forward to enter the Swedish coast and meet its typical Northern inhabitants. As a tradition which already started in Denmark we celebrate setting up the guest flag by listening to the national anthem and thinking about the country we are heading to and its culture.

Du gamle, du fria

Nightwatches

After two days of good wind and many nautical miles behind us, the wind is slowing down like every evening before. We start the night watches as usual. In our crew that means: about 1830 – 2230 Janos, 2230 – 0230 Leo, 0230 – 0530 Janos, 0530 – 0830 Leo. In the first watch a Cumulonimbus comes in sight. Those clouds are the mightiest clouds that are known in the world. They contain more than 100 million tons of water and are respectfully avoided by ships and planes. Turning winds much higher than 12 Beaufort can be found in and below that cloud. Next to that they can be the cause for a temperature drop of up to 20°C in a few moments. Especially dangerous are upwards winds which can be developed by the Cumulonimbus. Sometimes they are up to 20 kilometers high and look really frightening. In reasons of seamanship we reduce sails and keep sharp lookout for the cloud. After two hours it passes us many miles ahead and we can set up to full sail again and enjoy the beautiful sunset.

Watchkeeping consumes energy. Therefore it is pretty important to have enough snacks outside.

Tradewindsailing

In the night the wind is giving way for a typical sunny windless day. We have about one Beaufort from the aft and we try the trade wind sails for the first time. This configuration works very well, we wish to not have forgotten the spinnaker-boom but even without we can sail up to 60 degrees to the wind direction at almost wind speed.

Anchoring in front of Øland

Thanks to the engine that doesn’t want to start we anchor in front of a small harbour on Øland. There is no wind at all and the sea is flat.

Wood is a wonderful material but grinding and painting never ends…

Two masts, two booms, a wooden cockpit, sliding hatch, the bowsprit and much more is made of wood and oiled in wood look. It looks beautiful but requires a lot of work. This time we want to make a full refit, so everything needs to be grinded and painted later. All the wooden parts are oiled with two layers of Sikkens with pigments and four layers of Osmo UV-protection oil, the masts get two additional layers of Osmo, because they can not be re-oiled that easy. The use of oil for onboard wood has the big advantage that it is more stretchable. Therefore it has less problems with the never stopping movement of the boat.
The grinding is hard work and the painting afterwards requires a lot of patience. In contrast the satisfaction is even bigger after achieving a good result. The cockpit needs to be completely overhauled. René is working on it but it is going to take much more time. It will be made of mahogany wood again and I am excited for the result.